Wasser – Quell des Lebens – Gedächtnis des Wassers?
Quell des Lebens – Über die Bedeutung des Wassers
In fast allen Schöpfungsgeschichten ist das Wasser der Ursprung des Lebens: Die „feste Welt“ stieg aus ihm empor oder wurde aus ihm hervorgebracht. Die Gottheiten der Meere waren mächtig und leicht zu erzürnen: Der griechische Poseidon etwa – Gebieter über die Meerungeheuer – verhinderte zehn Jahre lang, dass Odysseus seinen Weg übers Wasser nach Hause fand. In der Vorstellungswelt unserer Vorfahren bewohnten Wassergeister und Nixen Wasserfälle, Quellen, Bäche und Flüsse. Mal waren sie wohlgesinnt, mal nicht.
Am Anfang war das Meer
Die Wissenschaft hat heute längst bestätigt, dass das Leben im Wasser begann und dass das Wasser es in Gang hält. Der hydrogeologische Kreislauf von Meer und Regen, Grundwasser, Quelle, Fluss und wieder Meer verteilt die überall aufgenommenen Nährstoffe.
Medium für Stoffwechselvorgänge
Wasser ist außerdem das Transportmittel für den Eintritt in die Zelle: Deshalb bestehen wir zu 70 Prozent aus Wasser. Zwei Atome Wasserstoff verbunden mit einem Atom Sauerstoff ergeben die chemische Formel H20, das Wassermolekül. Das verhält sich nicht immer so, wie man es von ihm erwarten könnte. Im flüssigen Zustand ist es dichter als im festen, gefrorenen und sein Siede- und Schmelzpunkt sind abnorm hoch. Dahinter steckt offensichtlich eine besondere Bindungsfähigkeit der Wassermoleküle – die sogenannten Wasserstoffbrücken.
Gedächtnis des Wassers?
Als vor einigen Jahren Wissenschaftler entdeckt zu haben glaubten, dass fremde Moleküle einen Abdruck im Gefüge der H2Os hinterlassen, war sogar das Schlagwort vom „Gedächtnis des Wassers“ geboren. Die Ergebnisse werden allerdings bis heute angezweifelt. Für viele reichen die wissenschaftlichen Erklärungen nicht aus, um die Besonderheiten des Wassers nachzuvollziehen.
Wasser, das „sich wohl fühlt“
Dazu kommt eine immer wiederkehrende Tendenz, das Wasser als ein lebendes Wesen zu betrachten: Die Debatte um „lebendiges Wasser“ zeugt davon: Der Grundgedanke lautet, dass nur Wasser, das sich wohl fühlt, für uns auch gesundheitsförderlich ist. Und wohl fühlt sich Wasser nur dann, wenn es frei fließen, sprudeln und wirbeln darf, wie es ihm gefällt. „Eingeschränktes Wasser“ verliert nach diesen Vorstellungen seine besondere Kraft und auch die Fähigkeit, sich zu erinnern. Beides kann ihm allerdings zurückerstattet werden, wenn es zum Beispiel nachträglich „verwirbelt“ wird.