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Zu denen gehört auch, dass Wasser offensichtlich nicht gleich Wasser ist. Die Qualität von Wasser, so behaupten immer mehr Forscher, lasse sich durch Energetisieren, Vitalisieren oder gar „Levitieren“ verbessern. Alles Unsinn, tönt die Schulphysik dagegen, pure Geschäftemacherei und Dummenfang. Wer aber sind die Dummen, fragt unser Autor Joe Romanski und erklärt im Teil 1 unser Wasserserie, was levitiertes Wasser eigentlich ist.
Wasser ist ein simpler Stoff. Sein Molekül besteht aus einem Sauerstoffatom, an dem zwei Wasserstoffatome kleben. Mehr nicht.
Trotzdem weist Wasser Eigenschaften auf, die es entweder gar nicht oder jedenfalls nicht in diesem Ausmaß haben dürfte, Anomalien genannt. Die Wissenschaft kennt mindestens 13 davon, manche Forscher haben sogar 40 gezählt.
Ein Auszug aus der Liste:
Die eingesetzte Verwirblungstechnik, die das Wasser „energetisieren“ soll, geht auf den Detmolder Physiker und Maschinenbauer Wilfried Hacheney zurück. Er stellte fest, dass das Wasser anschließend eine Reihe von Eigenschaften aufweist und Wirkungen entfaltet, die es deutlich von normalen Wasser unterscheidet.
Eines der mittlerweile schulphysikalisch teilweise anerkannten H2O-Modelle sagt,dass im Wassermolekül ein kleines bisschen mehr Energie steckt, als die Wasserstoffatome und das Sauerstoffatom für ihren Zusammenhalt eigentlich benötigen. Diese Überschussenergie nutzt das Molekül für eine lose Bindung nach Außen. Ein unverbindliches Shake-hand mit Kollegen, wenn man so will, das zur Entstehung sogenannter Cluster führt relativ lockerer Zusammenballungen von ein paar hundert bis ein paar tausend Wassermolekülen, die nun so etwas wie sehr lose geknüpfte Makromoleküle bilden. Deren Struktur wiederum wird von den anderen gelösten Stoffen beeinflusst. Und bleibt auch erhalten, wenn diese längst wieder herausgefiltert worden sind! Weil es diese Struktur ist, die die Heilinformation enthält, funktionieren auch die endlosverdünnten Substanzen der Homöopathie ohne die Anwesenheit der verschüttelten Substanzen glauben zumindest manche Homöopathen, ohne es freilich sicher zu wissen. Sollte das jedoch stimmen, würden nicht nur heilende Substanzen ihre Signatur im Wasser hinterlassen, sondern auch Schadstoffe.
Doch die Clusterbildung ist nur ein Modell, dass bestimmte Phänomene erklären soll. Nicht erklären kann sie die durch mentale Beeinflussung entstandenen Strukturen in den bekannten Kristallbildern von Masaru Emoto oder Tropfenbildern von Bernd Kröplin. Von dem zum Wasserforscher mutierten Exprofessor für Weltraumtechnik zeigte sich sogar die eher konservative Wochenzeitung DIE ZEIT beeindruckt.1 Andere Forscher freilich, die dem Geheimnis des Wassers abseits der ausgetretenen Pfade auf der Spur sind, sind für die Hamburger Meinungsmacher immer noch „Wirrköpfe“.
Durch das Zerreißen der Cluster und die Entstehung winziger Einheiten komme es schließlich zu einer so gewaltigen Vergrößerung der inneren Wasseroberfläche, dass diese Minifolien quasi zweidimensional würden, was dazu führen soll, dass die Gravitation nicht mehr wirke bzw. der Levitationseffekt überwiege. Der Erfinder dazu:
„Aufgrund seiner Saugenergie zeigt levitiertes Wasser eine erhöhte Bereitschaft, Stoffe aufzunehmen. Zahlreiche Versuche und Beobachtungen... zeigen, dass levitiertes Wasser kolloidale Lösungszustände begünstigt. Die im levitierten Wasser enthaltenen Saugpotentiale fördern den Informationstransport im Wasser selbst. Die Reichweite kohärenter Ordnungszustände ist erheblich größer als in unbehandeltem Wasser. Dies zeigt sich im Verhalten von levitiertem Wasser im Zusammenhang mit kolloiden Systemen.“
An Stellen wie dieser wird klar, dass wir uns in einer Phase der Technologieentwicklung befinden, in der selbst vielen Erfindern nicht klar ist, warum ihre Erfindungen funktionieren.
Möglichweise bewegt er sich mit seinen nanometergroßen Miniwirbeln ohnehin immer noch zu weit in der Makrowelt. Das heißt, die wirklichen Ursachen für die Energetisierung durch Verwirblung liegen wohl eher in der Grundstruktur des Quantenvakuums verborgen.
Folgt man den entsprechenden Theorien z.B. von Hartmut Müller (siehe naturel September/Oktober 04: Die verborgene Harmonie der Welt) oder dem Torkado-Modell seiner mit ihm nicht verwandten Kollegin Gabi Müller, so werden die Wassermoleküle wahrscheinlich durch Resonanzkopplung mit eben diesen Vakuumschwingungen aufgeladen. Auch eine neuere russische Theorie bietet Erklärungsansätze.
Dass neben anerkannten Theorien auch saubere, nicht anfechtbare Studien fehlen, ist kein hinreichender Grund, dieses oder ähnliche Verfahren als Scharlatanerie abzutun. Vielmehr sollten sich die Vertreter der etablierten Naturwissenschaften bemühen, offener für andere Modelle und Theorien zu sein, auch wenn diese noch nicht so konsistent und widerspruchsfrei daherkommen, wie es wünschenswert wäre. Denn Fortschritt entsteht nur, wenn alte Vorstellungen (im Hegelschen Sinne) aufgehoben werden. Er folgt einer spiraligen Wirbelstruktur.
Autor: Joe Romanski
1) http://www.zeit.de/2003/49/N-Wasser
2) http://www.uni-graz.at/people/vongruen/bechinger_final.pdf
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